10/09–02/10/2015
MICHI LUKAS
»Black & White Studies«
in Kooperation mit grubeck artconsulting
Eröffnung: Mittwoch 9. September 2015
Ausstellungsort:
waf galerie
Schadekgasse 6–8
A-1060 Wien
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Öffnungszeiten:
nach Vereinbarung +43 699 15231349
Michi Lukas, o.T., Öl & Aquarellkreide auf Leinwand, 200 x 165 cm, 2015
....Melancholie gegen Form
Pigment als schwarzes Pulver wird gegen die Leinwand in einem Moment der Gedankenspiele aufgeblasen und auf der Fläche fixiert. Nun scharfe Partikel. Hinter solchen selbstlosen Effekten, ziehen die Formen und Elemente des Themas für diese Bildserie zusammen, die der Maler Michael Lukas für seine erste Ausstellung in der
galerie kunstbuero geschaffen hat.
Einen schwebenden "Raum" zu konstruieren, der sich in der Malerei selbst genügt. Nicht als Negativ eines "Realen", oder Dispositiv eines Musters von Inhalten und Bezügen, sondern in Substanz und Erscheinung.
Kein zögerlicher Ansatz im Schatten akademischer Befangenheit. Anstelle referenzieller Aufteilung und geglaubten Verhältnissen wird mit dem Bestand tatsächlicher Ereignisse gearbeitet. Im Inneren schieben sich fragmentiert Enden von Rechtecken übereinander.
Man verfolgt ihre Konturen, sechs oder manchmal acht...oder vielleicht in unendlicher Anzahl eines Layers. Diese Klammern aus Balken und Linien im luftigen Schwarz aus gewöhnlichen Wasserfarben strecken sich im Körper der Malerei. Durchsichtig treten sie unabänderlich hervor. Dies geschieht nicht ohne einen Fluchtpunkt dahinter zu ahnen. Das große Bild hat mehrere Fluchtlinien und wirkt illusionierend. Es blitzt.
Ich frage Michi (Michael Lukas) als wir die Papierarbeiten, die Drucke, anschauen, die sich an der Bildserie für die geplante Ausstellung anschließen. ...was sagst du...hier kommt noch das biedere Papier dazu, das primitive Druckverfahren und das Abbild irritierender Verfallspuren...versteht sich dies alles als Sehnsucht nach Zeit und Vorstellung...ist diese Zurückhaltung vor institutionalisierten Verfassungen der Malerei zu deuten...überwachende Paradigmen der Rezeption zu erfüllen etc. etc....
Michi verneint, es ist nicht als Zurückhaltung zu verstehen! Es ist vielmehr eine Art aktive Melancholie...die sich hier weigert, Form, Inhalt und Interpretation institutionell zu bestimmen. Also dann ist die Melancholie das Abbild...und das Suchbild der Ästhetik, die er in dieser Malerei erfährt...sage ich...
Rückkehr zur Malerei! Alle für die Ausstellung vorgesehenen Bilder haben in der Bildmitte eben einen auffälligen simplen Gestus in den Ölfarben schwarz/weiß! S-Formen und Serpentinen erhöhen augenscheinlich eine gewisse Unruhe. Die Balancen im Bild sind dennoch präsent.
Vor dieser Malerei setzten wir unsere Gedankenspiele fort. Aber Hallo, die Melancholie auf dem Papier hat in den Bildern der Malerei einen exponierten Partner, nämlich die Freigabe der Intuition, darum geht es in dem vorgetragenen Gestus doch!
Intuition und die Melancholie als Technik, um die Abkehr von institutionalisierter
Malereiästhetik noch mehr aufzubrechen.
„Black & White Studies“, unter diesem Titel läuft die Ausstellung in der
galerie kunstbuero. Studien? Nicht mal die Spur! Die Malerei in diesen Bildern ist aus einem langjährigen Prozess gewachsen und befindet sich im permanenten Aufbruch... frisch.
Michi Lukas betont: Er versteht Studien als sympathische Annäherung zum
Komplexen...
Amer Abbas
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